
Warum Erholung genauso wichtig ist wie Arbeit
In unserer leistungsorientierten Gesellschaft wird oft der Wert kontinuierlicher Arbeit überbetont, während die Bedeutung von Pausen unterschätzt wird. Doch Pausen sind essenziell, um unsere mentalen und physischen Ressourcen aufzufüllen. Die Wissenschaft zeigt uns immer deutlicher: Erholung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein entscheidender Faktor für nachhaltige Leistungsfähigkeit, Kreativität und Wohlbefinden. Ohne bewusste Erholungsphasen laufen wir Gefahr, in einen Zustand chronischer Überlastung zu geraten, der sich in verminderter Konzentration, erhöhter Fehlerrate und langfristig in Burnout äußern kann. In diesem Beitrag beleuchte ich die mentale und körperliche Bedeutung von Pausen und zeige, wie Sie diese effektiv für sich nutzen können.
Die mentale Bedeutung von Pausen
Unser Gehirn ist keine Maschine, die ununterbrochen auf Hochtouren laufen kann. Kognitive Ermüdung ist ein reales Phänomen, das unsere Denkfähigkeit beeinträchtigt. Pausen ermöglichen es dem Gehirn:
Die Aufmerksamkeit wiederherzustellen:
- Längere Konzentration auf eine Aufgabe führt zu Aufmerksamkeitsmüdigkeit. Kurze Pausen helfen, die Aufmerksamkeitsspanne zu erneuern und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern.
Informationen zu verarbeiten und zu konsolidieren:
- Während einer Pause kann das Gehirn die zuvor aufgenommenen Informationen im Langzeitgedächtnis verankern und Verbindungen herstellen.
Kreativität und Problemlösung zu fördern:
- Wenn wir uns von einer Aufgabe entfernen, können sich neue Perspektiven und Ideen entwickeln. Der sogenannte „Incubation“-Effekt (Inkubationsphase) ist hierbei entscheidend.
Stress abzubauen:
- Eine kurze Auszeit hilft, das Stressniveau zu senken und die Produktion von Stresshormonen zu regulieren.
Die körperliche Bedeutung von Pausen
Neben den mentalen Vorteilen wirken sich Pausen auch positiv auf unseren Körper aus:
Muskelentspannung und Haltungsverbesserung:
- Besonders bei sitzenden Tätigkeiten helfen kurze Pausen, Verspannungen in Nacken, Schultern und Rücken zu lösen und die Durchblutung zu fördern.
Augenentlastung:
- Die Augen werden durch die ständige Naharbeit am Bildschirm stark beansprucht. Ein Blick in die Ferne oder kurze Augenübungen können Ermüdungserscheinungen reduzieren.
Reduktion von Ermüdungserscheinungen:
- Körperliche Aktivität oder einfach nur eine Unterbrechung der sitzenden Tätigkeit beugt allgemeiner Müdigkeit vor.
Wissenschaft dahinter – Studien dazu

Zahlreiche Studien untermauern die Wichtigkeit von Pausen
Eine Studie, die an der University of Illinois durchgeführt wurde, fand heraus, dass kurze Pausen während Aufgaben die Aufmerksamkeit und die kognitive Leistung verbessern können. Die Forscher stellten fest, dass Teilnehmer, die kurze Unterbrechungen machten, ihre Konzentration besser aufrechterhalten konnten und den Rückgang der Aufmerksamkeit vermieden, den diejenigen erlebten, die ununterbrochen arbeiteten.
Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse, veröffentlicht in PLOS One (2022), untersuchte die Wirksamkeit von Mikropausen (kurze Unterbrechungen von nicht mehr als 10 Minuten) zur Steigerung des Wohlbefindens und der Leistung. Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante, wenn auch kleine Effekte von Mikropausen bei der Steigerung der Vitalität und der Reduzierung von Müdigkeit. Längere Pausen zeigten zudem einen größeren Effekt auf die Leistung. Dies unterstreicht die Rolle von Mikropausen für das Wohlbefinden.
Eine Metaanalyse und systematische Überprüfung (veröffentlicht in Revista de Psicodidáctica, 2025 – Hinweis: Datum in der Zukunft, daher ist es eine Pre-Print oder kürzlich akzeptierte Studie) untersuchte die Auswirkungen von aktiven Pausen auf die Verbesserung der Aufmerksamkeit im Bildungskontext. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass aktive Pausen ein Werkzeug sein können, das sowohl die körperliche Gesundheit als auch einige exekutive Funktionen verbessert, wobei insbesondere die Aufmerksamkeit positiv beeinflusst wird.
Wie nutzt man Pausen effektiv
Die Art der Pause ist entscheidend für ihre Wirksamkeit. Nicht jede Unterbrechung ist gleich gut.
Hier sind einige Tipps:
1. Mikropausen (1-5 Minuten):
- Kurze Unterbrechungen, um den Blick schweifen zu lassen, kurz aufzustehen oder tief durchzuatmen. Ideal alle 20-30 Minuten bei konzentrierter Arbeit.
2. Aktive Pausen (10-20 Minuten):
- Stehen Sie auf, bewegen Sie sich, gehen Sie kurz an die frische Luft oder machen Sie leichte Dehnübungen. Dies regt den Kreislauf an und löst Verspannungen.
3. Mentale Pausen (15-30 Minuten):
- Lenken Sie sich bewusst von der Arbeit ab. Hören Sie Musik, lesen Sie etwas Entspannendes, führen Sie ein kurzes, leichtes Gespräch oder meditieren Sie. Vermeiden Sie hier arbeitsbezogene Inhalte oder fordernde Medien.
4. Tiefere Erholung (länger):
- Mittagspausen, Wochenenden und Urlaube sind essenziell, um sich umfassend zu regenerieren und neue Energie zu tanken. Hier geht es um das vollständige Abschalten.

Was ist wichtig bei der Pausengestaltung
1. Bewusstheit:
- Nehmen Sie Pausen bewusst wahr und nutzen Sie sie aktiv zur Erholung.
2. Abwechslung:
- Wechseln Sie die Art der Pausen, um verschiedene Bedürfnisse zu erfüllen.
3. Abschalten:
- Versuchen Sie, während der Pause nicht an die Arbeit zu denken.
4. Regelmäßigkeit:
- Planen Sie Pausen fest in Ihren Tagesablauf ein, anstatt sie nur bei Erschöpfung einzulegen. Die Pomodoro-Technik (25 Minuten Arbeit, 5 Minuten Pause) ist ein hervorragendes Beispiel hierfür.
5. Individuelle Bedürfnisse:
- Hören Sie auf Ihren Körper und Geist. Was der eine braucht, ist für den anderen vielleicht nicht optimal.
Integration in den Alltag
Es mag zunächst herausfordernd erscheinen, Pausen in einen vollen Terminkalender zu integrieren. Doch betrachten Sie es als eine Investition in Ihre Leistungsfähigkeit und Ihr Wohlbefinden:
1. Setzen Sie sich Pausenerinnerungen:
- Nutzen Sie Apps oder Timer, die Sie daran erinnern, eine Pause einzulegen.
2. Blocken Sie Pausen im Kalender:
- Behandeln Sie Pausen wie wichtige Termine.
3. Schaffen Sie eine Pausenkultur:
- Ermutigen Sie auch Ihr Team oder Ihre Kollegen, Pausen zu machen. Das Vorleben ist der beste Weg.
4. Kurze Wege nutzen:
- Ein Gang zum Fenster, zum Wasserspender oder ein paar Schritte um den Block können schon Wunder wirken.
Fazit:
Pausen sind nicht nur eine Unterbrechung der Arbeit, sondern ein integraler Bestandteil eines effektiven und gesunden Arbeits- und Lebensstils. Sie sind der Schlüssel zu anhaltender Konzentration, gesteigerter Kreativität, besserer Stressbewältigung und letztlich zu mehr Erfolg und Zufriedenheit in allen Lebensbereichen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen – Ihr Körper und Geist werden es Ihnen danken.
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