
Wie du dein Unterbewusstsein mit Schauspielerei programmierst
Die verblüffende Kraft des Rollenspiels: Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Realität verändern, indem Sie einfach so tun, als wäre sie bereits eingetreten. Als Mentaltrainer erlebe ich es täglich, wie Klienten durch scheinbar simplen Techniken Blockaden überwinden, Selbstvertrauen aufbauen und Ziele erreichen. Die "Als-ob" Technik ist keine esoterische Spinnerei, sondern ein wissenschaftlich fundiertes Werkzeug der Verhaltenspsychologie. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihr Unterbewusstsein durch gezielte "Schauspielerei" neu programmieren und warum unser Gehirn nicht zwischen echter und simulierter Erfahrung unterscheidet.
Die Wissenschaft hinter dem Effekt: Warum „Fake it till you make it“ funktioniert
Unser Gehirn reagiert auf vorgestellte Szenarien ähnlich wie auf reale Erlebnisse:
1. Neurologische Grundlagen
- Spiegelneuronen: feuern identisch, egal ob wir eine Handlung ausführen oder sie nur visualisieren
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- Link zu einem Artikel - "So tun als ob“ in der Psychotherapie"
- Emotionale Verankerung: Simulierte Erfolgserlebnisse triggern Dopaminausschüttung, die Motivation steigert
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- Link zur Philosophie des "Als Ob" von Philosoph Hans Vaihinger (* 1853, † 1933)
- Neuroplastizität: Wiederholte mentale Simulation stärkt neuronale Verbindungen – ähnlich wie physisches Training
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- Link zur Studie "Mentales Training als Simulation"
2. Psychologische Mechanismen
- Selbsterfüllende Prophezeiung: Unser Verhalten beeinflusst die Reaktionen unseres Umfelds, wodurch simulierte Zustände real werden
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- Link zum Blogartikel "Selbsterfüllende Prophezeiung"
- Kognitive Dissonanz-Reduktion: Unser Gehirn passt Überzeugungen an konsistentes Verhalten an
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- Link zur Studie "Fake Happy = Happy"
- Embodiment-Effekt: Körperhaltung und Mimik steuern direkt unsere Emotionen (Studie: Künstliches Lächeln senkt Cortisol um 30%)
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- Siehe Studie "Fake Happy = Happy"

Tabelle: Neurologische Auswirkungen der Als-ob-Technik
Simuliertes Verhalten | Körperliche Reaktion | Nachweis |
Power-Posen (aufrechte Haltung) | Testosteron ↑ 20%, Cortisol ↓ 25% | Harvard-Studie 2010 |
Lächeln (ohne echte Freude) | Endorphin-Ausschüttung | Universität Kansas 2012 |
Erfolgsvisualisierung | Dopamin ↑ 15% | MPI für Kognitionsforschung 2019 |
Die 5-Schritte-Anleitung für die Praxis
1. Zielidentifikation: Präzise Formulierung
- Definieren Sie konkret, welche Eigenschaft oder Fähigkeit Sie entwickeln möchten:
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- "Ich handle in schwierigen Verhandlungen souverän und gelassen" statt "Ich will weniger nervös sein"
- Nutze Sie dazu sensorische Präzision:
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- "Wie klingt meine Stimme, wenn ich souverän bin?"
- "Wie fühlt sich meine Körperhaltung an?"
2. Vorbildanalyse: Das Modellierungsprinzip
- Identifizieren Sie Menschen, die Ihr Ziel bereits verkörpern. Analyse:
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- Körpersprache: Gestik, Blickkontakt, Bewegungsmuster
- Sprachmuster: Wortwahl, Satzmelodie, Sprechtempo
- Entscheidungsstrategien: Wie reagieren sie auf Druck?
3. Sinnesintegration: Die multisensorische Simulation
- Erstellen Sie einen mentalen Prototyp Ihres Ziels unter Einbindung aller Sinne:
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- Visuell: "Ich sehe meinen ruhigen Handschlag beim Deal-Abschluss"
- Auditiv: "Ich höre meine klare, tiefe Stimme"
- Kinästhetisch: "Ich spüre die Entspanntheit in meiner Brust"
- Olfaktorisch: "Ich rieche den Kaffee im Meetingraum"
Studie der Universität Chicago zeigt: Multisensorische Simulation erhöht Erfolgswahrscheinlichkeit um 40%
4. Mikro-Rollenspiele: Alltagsexperimente
- Starten Sie mit low-risk-Situationen zur schrittweisen Gewöhnung:
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- Simulieren Sie Selbstsicherheit beim Bäcker: "Ich bestelle aufrecht stehend mit fester Stimme"
- Üben Sie Entscheidungssouveränität bei der Restaurantwahl: "Ich wähle heute ohne Zögern"
- Steigern Sie sich zu "High-stake"-Simulationen (Präsentationen, Verhandlungen)
5. Reflexion und Anpassung: Der Erfolgs-Check
- Führen Sie täglich ein Als-ob-Tagebuch:
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- Welches Verhalten habe ich simuliert?
- Wie hat mein Umfeld reagiert?
- Was fühlte sich authentisch an?
- Wo muss ich nachjustieren?
Die 3 häufigsten Fallstricke – und wie Sie diese umgehen
❌ Fehler 1: Übertriebene Selbstdarstellung
- "Ich tue so, als wäre ich CEO – obwohl ich Junior-Mitarbeiter bin"
✅ Lösung: Arbeiten Sie mit steigerbaren Teilzielen z.B. "Ich handle wie ein Teamleiter"
❌ Fehler 2: Emotionale Inkongruenz
- Simuliertes Verhalten wirkt aufgesetzt, weil Emotionen nicht mitspielen
✅ Lösung: Nutzen Sie Embodiment-Techniken wie Power-Posen vor Spiegel, 2 Min./Tag
❌ Fehler 3: Passivität
- Erwartung, dass Simulation allein genügt
✅ Lösung: Kombinieren Sie mit konkretem Handeln ("Als-ob" öffnet Türen – du musst hindurchgehen!)

Die ethischen Grenzen: Wann "Als-ob" schadet
Die Technik ist kein Allheilmittel und kontraindiziert bei:
- Schweren Traumata: Simulation kann Abspaltungsmechanismen verstärken
- Psychotischen Erkrankungen: Risiko der Realitätsverkennung
- Wenn sie zur Selbsttäuschung wird: Fehlende Reflexion der realen Kompetenzlücken
"Authentizität bleibt das höchste Ziel!
Die Als-ob-Technik ist eine Brücke dorthin,
kein Betrug am Selbst."
Fazit: Vom Spiel zur Realität
Die „Als-ob“-Technik nutzt eine geniale neurologische Schwäche unseres Gehirns: Es kann nicht zwischen vorgestellter und erlebter Realität unterscheiden. Indem wir bewusst Rollen einnehmen, die wir noch nicht leben, bauen wir neuronale Autobahnen in unsere gewünschte Zukunft. Wie der "kleine König" in der Geschichte von Hedwig Munck, der durch das Aufsetzen unterschiedlicher Kronen seine Realität veränderte:
"Du trägst jeden Morgen die Krone deines Handelns
warum nicht die des Menschen, der du werden willst?"
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